Im Projekt GSIdigital werden für die dem Ausbildungsberuf Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration zugehörigen überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge digitale Lernkonzepte und Lernmaterialien sowie zugehörige Lerninseln bzw. Realmodelle konzipiert, umgesetzt und erprobt werden.
Hiermit wird erstmals im Elektrohandwerk ein durchgängig auf Digitalisierung ausgerichteter Ausbildungsberuf geschaffen werden. Als Zielgruppe werden Absolventen gesehen, die einen beruflichen Werdegang im Handwerk anstreben und zugleich anspruchsvolle Aufgaben in der Analyse von Aufgabenstellungen mit unmittelbarem Digitalisierungsbezug, in der Planung der umzusetzenden Projekte, in der Durchführung mit vertieften Kenntnissen in Parametrierung und Programmierung und in der Koordination der in den betroffenen Technologiefeldern Beschäftigten einschließlich der weiteren relevanten Gewerke übernehmen wollen. Hierbei sollen sowohl Absolventen von Realschulen angesprochen werden, die bereits bei den bestehenden Ausbildungsberufen im Fokus stehen, aber insbesondere auch von Gymnasien, die bisher bei den Elektronikern deutlich unterrepräsentiert waren. Zusätzlich sollen Studienabbrecher angesprochen werden, die sich über die berufliche Ausbildung eine berufliche Zukunft in einem vom fachlichen Anspruch einem Studienfach vergleichbaren Berufsfeld erschließen können.
In den zu entwickelnden überbetrieblichen Lehrgängen sollen zentrale Inhalte der Ausbildung mit Digitalisierungsbezug verankert werden. Dadurch sollen die im Ausbildungsbetrieb vermittelten fachpraktischen Lerninhalte ergänzt und vertieft werden und an die in der Berufsschule vermittelten fachtheoretischen Lerninhalte angeknüpft werden.
Zentrales Ziel ist es, die Auszubildenden für das System komplexer intelligenter Systeme In Gebäuden soweit „fit zu machen“, dass sie den Systemgedanken nachvollziehen können und die zentralen Aspekte verstehen. Damit soll auch die Grundlage dafür geschaffen werden, um sich in einer anschließenden Fortbildung (noch) spezifischere Kenntnisse aneignen zu können.
Aus methodisch-didaktischer Sicht wird auf dem bewährten Konzept des Lernens am Kundenauftrag mit integrierten kollaborativen Lernsequenzen angesetzt. Durch das Anregen zum selbstorganisierten Lernen im Team soll das Verständnis dafür geschärft werden, dass in komplexen intelligenten Systemen einerseits die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten unverzichtbar und andererseits profundes Überblickswissen erforderlich ist, um das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten zu verstehen, Schwachstellen und Konfliktbereiche zu identifizieren und im Bedarfsfall technische Lösungen ableiten zu können. Sofern es erforderlich und aus didaktischer Sicht sinnvoll erscheint, wird der Methodenmix der Lernkonzeption angepasst bzw. ergänzt werden.
Gleiches gilt für die digitalen Lernmedien, die den Ausbildern und Dozenten auf der Online-Ausbildungsplattform ueba.elkonet.de bereitgestellt werden sollen. Sofern sich neue Erkenntnisse ergeben, werden Anpassungen an der Zusammensetzung der Materialien vorgenommen.
Als Lernräume werden zwei Werkstätten für die überbetriebliche Ausstattung so ausgestaltet, dass sie über eine flexible Multimediaversorgung und mobiles Mobiliar verfügen, so dass kollaborative Gruppenarbeit ermöglicht wird und eine flexible Nutzung der Learning Area (für das Lernen mit der Online-Ausbildungsplattform) und der Working Area (für das Lernen an Lerninseln und Realmodellen) möglich ist. Durch das Lernen mit digitalen Medien auf der Online-Ausbildungsplattform und die Nutzung des digitalen Equipments wird die Aneignung von Medienkompetenz mit der Aneignung von Fachkompetenz verbunden. Hierdurch wird die Aneignung von Medienkompetenz auf zwei Wegen angestoßen, zum einen durch die Fachinhalte – unter anderem durch die Verwendung mobiler Endgeräte für die Bedienung von Systemkomponenten, den Einsatz von WebApps zur Steuerung von Systemanwendungen – und zum anderen durch das Lernen mit digitalen Medien, der Online-Lernplattform und einer Lernumgebung, die kollaboratives Lernen mit interaktiv nutzbarem Equipment unterstützt.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Projektseite bei foraus.de