Obwohl in aller Munde und von allen gefordert, kommt die Energiewende langsamer voran, als bei ihrer Initiierung erwartet. Während derzeit vor allem die Entwicklung der Stromkosten und damit zentral der Rückbau oder Umbau der Förderung der erneuerbaren Energien im Fokus stehen, sind andere Potenziale noch weitgehend ungenutzt:
- die Nutzung eigenerzeugter Energie und
- die Steigerung der Energieeffizienz.
Im Rahmen der aktuellen Diskussion über die Sicherstellung der Energieversorgung Deutschlands kommt immer noch zu kurz, dass der für den Ersatz der Kernkraftwerke erforderliche Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energiequellen kein Selbstläufer ist, was die anhaltende Diskussion um die Notwendigkeit des Ausbau der Hochspannungsüberlandtrassen und die Stellungnahme der Expertenkommission (2014) zum Ersten Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Energiewende im November 2014 zeigt, nach der für 2020 das Ziel der Reduzierung der Treibhausgasemissionen und das Ziel des Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch deutlich verfehlt wird. Einen wesentlichen Beitrag dazu muss ein intelligenter Energiemix leisten, in dem die Eigennutzung erneuerbarer Energien mit Komponenten zur Steigerung der Energieeffizienz kombiniert wird, wobei zum einen energieintensive Industrieunternehmen ihren Beitrag leisten müssen, aber insbesondere auch eine flächendeckende Umsetzung in Privathaushalten und Gewerbe erforderlich ist, also auch bei denjenigen, die derzeit die Hauptlast der Finanzierung der Energieträgerumstellung tragen. Letzteres erfordert vor allem den Ersatz von Großanlagen durch eine Vielzahl kleinvolumiger Anlagen, deren Installation bei privaten und kleineren gewerblichen Nachfragern im Regelfall von Handwerksunternehmen erbracht wird. Hierunter fallen dezentrale Energieerzeugungsanlagen wie Wärmepumpen, Solarthermie-, Photovoltaikanlagen und Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung. Um diese Angebote bei Neubauten und Modernisierungen sachgerecht beraten, planen und installieren zu können, besteht für die Fach- und Führungskräfte im Handwerk unverändert ein umfangreicher Qualifizierungsbedarf.
Vor dem Hintergrund dieser sich rasant entwickelnder Technologien sind schnelle Updates des Wissens erforderlich, deren Vermittlung möglichst netzgestützt erfolgen sollte. Da bei Auszubildenden und jüngeren Mitarbeitern in Handwerksbetrieben die Nutzung von Smartphones und Tablet PCs bereits stark verbreitet ist, aber auch ältere Fach- und Führungskräfte in vielen Fällen mit mobilen Endgeräten ausgestattet sind, die derzeit vorrangig zur Kommunikation genutzt werden, besteht grundsätzlich die Voraussetzung diese Geräte auch zum Lernen zu nutzen, zumal auch die Kunden der Handwerker mobile Endgeräte nutzen und ein erheblicher Teil der Kunden diese zukünftig auch für die Steuerung seiner im Gebäude installierten Technik nutzen will.
Neben der Vermittlung dieser technischen Fertigkeiten soll mit dem Vorhaben als weiteres Ziel erreicht werden, dass Handwerksbetriebe Fachkräfte erhalten, die mit der Nutzung auf digitalem Wege zur Verfügen gestellter Informationen vertraut sind, da Betriebsanleitungen verstärkt in digitaler Form über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Für diesen Beschaffungskanal von Information spricht auch, dass ihre Beschäftigten aufgrund der Verdichtung der Arbeit zumeist auch über ein knappes Zeitbudget verfügen, womit sie dafür prädestiniert sind, sich ergebende Zeitkorridore zu nutzen. Letzteres legt nahe, den Beschäftigten ein orts- und zeitunabhängiges Lernangebot unter Verwendung digitaler Lernmedien zur Verfügung zu stellen, die speziell für die Nutzung mit mobilen Endgeräten entwickelt werden.