Nachhaltige und sichere Verbreitung der Elektromobilität durch Schulungen für einen flächendeckenden Aufbau der erforderlichen Infrastruktur
Ausgangslage:
Aufgrund der strukturellen Voraussetzungen Baden-Württembergs mit seinen großen Automobilkonzernen und den mit ihnen verbundenen Zulieferern bot es sich an, zu einer Leitregion für die Elektromobilität zu werden, allerdings lag gerade wegen des Schwerpunkts in der Industrie ein besonderer Fokus auf der Umsetzung derer Geschäftsmodelle, die vorrangig einen überregionalen bis bundesweiten Ansatz verfolgen. Dies zeigte sich in vergleichbarer Weise bei der Vorgehensweise der Energieversorger, die den Erstaufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur übernehmen, ohne allerdings hierfür über tragfähige Geschäftsmodelle zu verfügen. Aus diesen durchaus nachvollziehbaren Gründen wird eine wesentliche Basis gerade lokaler System(um)gestaltung zur Zeit faktisch von bestehenden Förderprojekten und Aktionslinien nicht erfasst bzw. aktiv miteinbezogen: das Handwerk auf lokaler und regionaler Ebene, wobei allgemein anerkannt ist, dass der Großteil der Ladeinfrastruktur im halb-öffentlichen und privaten Bereich angesiedelt werden wird, also in Bereichen, die die klassische Domäne der Elektro-Handwerks darstellt. Doch gerade des Elektro-Handwerk wird derzeit bestenfalls nachrangig in die Entwicklung und die Umsetzung von Konzepten und Modellen für eine flächendeckende Versorgung mit Ladeinfrastruktur einbezogen, und wenn, dann in der Rolle nachgelagerter Dienstleister z.B. bei der Montage von Stromladesäulen ohne zukunftssichere Wertschöpfungsbeiträge und Entwicklungsmöglichkeiten.
Das Projektziel:
Aus unserer Sicht war für einen erfolgreichen Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur das stimmige Zusammenspiel der letzten Glieder in der Wertschöpfungskette Elektromobilität von maßgeblicher Bedeutung: das Kraftfahrzeuggewerbe, das Elektro-Handwerk und die Endverbraucher. Das Verkaufspersonal im Kraftfahrzeughandel und -gewerbe muss seine Kunden auf die für sie neuen Anforderungen bei der Installation von Ladeinfrastruktur verweisen, dem Elektro-Handwerk kommt bei der Installation der Infrastruktur für Elektromobilität beim privaten und gewerblichen Kunden die zentrale Bedeutung zu, da diese Handwerksbetriebe bisher bereits den Endkunden in Sachen „Strom“ betreuen. Der Endkunde soll darüber informiert sein, dass es nicht mit der Installation einer Wallbox oder einer Ladesäule als Insellösung getan ist, sondern dass die sichere, insbesondere ausfallsicher und störungsfreie Einbindung in die Stromversorgung des Gebäudes zu gewährleisten ist, wozu bei gewerblichen Anbietern auch Abrechnungssysteme gehören können.